Erfolgreich transformieren – an welchen Stellschrauben drehen, damit es rund läuft?
Hybride IT erfolgreich transformieren – Wie das aussieht, beantworten wir in unserem vierten Blogartikel zur Unternehmens-IT. Bedarfssteuerung, Datenschutz, Transparenz und individuelle Fähigkeiten sind solche wichtigen Faktoren, die es zu beachten gilt.
Liebe Leserinnen und Leser,
nach Betrachtung der Chancen, die eine hybride IT bietet, und Hinweisen auf Risiken stellt sich jetzt natürlich die Frage: Wie am besten Vorgehen in Planung und Umsetzung? Natürlich fallen die Empfehlungen bei der Implementierung von Lösungen im Detail für jeden zuständigen Entscheider anders aus. Einfach, weil sie sich individuell an den gesetzten Zielen und den vorhandenen Gegebenheiten im Unternehmen orientieren müssen. Doch gibt es durchaus ganz zentrale Regeln, sagen wir besser Stellschrauben, die greifen müssen, will ein Betrieb erfolgreich transformieren. Bedarfssteuerung, Datenschutz, Transparenz und individuelle Fähigkeiten sind solche wichtigen Faktoren, die es zu beachten gilt. Ich erläutere im Folgenden, was wir damit meinen.
Zunächst Bedürfnisse formulieren
Allem voran steht natürlich die Beantwortung der Fragen, welche Zwecke die hybride IT mit ihren Komponenten aus eigenbetriebenen Lösungen, On-Premise- und Private- sowie den voranschreitenden Public-Cloud-Angeboten eigentlich erfüllen sollen? Dazu ist vorab eine Gewichtung ratsam: Welche Aspekte sind für das Unternehmen besonders wichtig, sprich: ein Must-Have, und welche sind es weniger, beziehungsweise spielen als Nice-To-Have oder so genannte Delighter eine untergeordnete Rolle? Hier ist Weitsicht gefragt – und zwar im wörtlichen Sinne. Denn schnell kann aus einem Delighter auch ein echtes Muss werden, das unverzichtbar ist. Ein Beispiel, das jeder aus der Hotellerie kennt: WLAN. War es noch vor einigen Jahren ein exklusiver Service besonders fortschrittlicher Häuser, gehen wir inzwischen alle davon aus, in jedem Hotel in allen Ecken der Welt auf ein lokales WLAN vertrauen zu können. Kurz: Der Onlinezugang für Gäste ist für die Branche längst ein Must-Have.
Für Unternehmen stehen im Rahmen der IT-Transformation allgemein der Schutz sensibler Daten, eine vertragliche Sicherheit mit Anbietern aus der Cloud und die Nachvollziehbarkeit der Kosten ganz oben auf der Prioritätenliste. Diese Qualitätsansprüche sind gesetzt, und wären sie es nicht, würden wir in der Beratung darauf hinwirken. Hinzu kommen dann noch die individuellen Leistungsansprüche des Kunden, die durch Cloud-Lösungen bedient werden sollen. Sämtliche Bedürfnisse, seien es die elementaren oder auch die spezifischeren, gilt es zu formulieren, um sie dann durch den Aufbau der IT erfüllt zu wissen. Dabei ist nach wie vor zu bedenken, dass der eher standardisierte Service aus der Cloud (noch) nicht immer ausreicht, um die definierten Anforderungen exakt zu erfüllen. Lokale Lösungen können also weiterhin erforderlich sein, etwa bei hoch-individualisierten Branchenlösungen sowie Infrastruktur-Applikationskomponenten, die besonders hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen müssen bzw. gesetzlich reguliert sind.
Ansprüche definieren Höhe der Investitionen
Die Bedarfserfassung bildet also den Anfang. Schließlich korreliert der Qualitätsanspruch der hybriden IT mit ihren wachsenden Cloud-Anteilen auch direkt mit den Kosten, die Provider in Rechnung stellen. Dieses eigentlich simple Prinzip muss einem Unternehmen in der komplexen IT-Welt immer vor Augen bleiben. Zu oft ist noch der Gedanke vorhanden, es gäbe Lösungen, die höchste Ansprüche erfüllen, irgendwo in der Cloud zum Nulltarif. Glauben Sie mir: nichts ist umsonst im Netz. Und ist es kostenlos, ist im übertragenen Sinn das Unternehmen selbst die Ware, mit der gezahlt wird – also sein Schatz an Daten, den es liefert. Folglich stellt sich die Frage, ob die Ansprüche an die Unternehmens-IT auch wirklich realistisch zu den Kosten erfüllbar sind, die man bereit ist zu tragen. Für die Bedarfssteuerung als Stellschraube heißt das: Welchen Leistungsumfang benötigt man vom Anbieter, welche Module müssen von Beginn an implementiert werden, um die definierten Must-Haves zu erfüllen? Ist die Antwort nicht überlegt, läuft man später womöglich in eine Upgrade-Falle mit immer mehr Ad-Ons zu entsprechend (hohen) Preisen. Es ist wie mit einem Tintenstrahldrucker, der zunächst durch einen niedrigen Einstandspreis besticht, nur um dann mit dem regelmäßigen Zukauf von kostspieligen Tintenpatronen zu Buche zu schlagen. Ähnliche Beispiele gibt es auch in der hybriden IT-Welt.
Datenschutz und Transparenz aussteuern
Aus den vorherigen Blogbeiträgen wissen wir von den Chancen und Gefahren, die mit einer hybriden komplexen IT einhergehen. Mit den Stellschrauben werden Nutzen und Risiken also nun skaliert und ausgesteuert. Beim Datenschutz sprechen wir da ganz konkret von Risikoaffinität als entscheidende Prämisse: Wieviel Hoheit über seine Daten ist ein Unternehmen bereit abzugeben? Welche Informationen mit wem zu teilen? An den Antworten orientiert sich dann schließlich die Wahl des Partners und die fortlaufende Steuerung nach den festgelegten Kriterien.
Neben Fragen um das Handling der Daten rückt mit der verstärkten Inanspruchnahme von Cloud-Angeboten auch die Transparenz über die Zahl der beauftragten Services immer mehr in den Vordergrund. Eine wichtige Stellschraube, an der gedreht werden kann und muss, um die Kontrolle über den Umgang mit der hybriden IT zu optimieren und wieder vermeidbare Kosten zu sparen. Man sollte schließlich nicht die gleiche Leistung mehrfach bei unterschiedlichen Anbietern einkaufen. Dazu muss Klarheit hergestellt werden, was bereits an Angeboten vom Unternehmen gebucht wurde und genutzt wird. Ist zum Beispiel schon Salesforce am Start, wäre es kontraproduktiv, an anderer Stelle noch Oracle aufzubauen. Besonders im Konzernumfeld großer Unternehmen geht der Überblick der vorhandenen Dienste leicht verloren. Es muss eine zentrale Verantwortung her, also eine Stelle wie etwa der Einkauf, die verhindert, dass es so genannte Maverick-Buyings gibt – sprich: dass etwas bestellt wird, wovon sie nichts weiß. Dies ist nur durch harte Einkaufs-Governance möglich. Mit einer solchen Stellschraube, die das Geschehen überblickt und steuert, kann der Wildwuchs an Applikationen effektiv reduziert werden.
Ohne die Mitarbeiter dreht sich gar nichts
Hinter allen genannten Strategien und ihrer Umsetzung zum erfolgreichen Dasein in der hybriden IT-Welt stehen die Mitarbeiter. Mit ihren Fähigkeiten, ihrem Reifegrad an Know-how, steht und fällt der Erfolg der IT-Transformation. Es verlangt spezielles Wissen, um die Summe der Lieferanten zu steuern und um das Maximum aus den gebuchten Angeboten herauszuholen. Es müssen dazu auf verschiedenen Ebenen und in jedem IT-relevanten Bereich Kompetenzen hergestellt werden. Das spezifische Anpassen von Diensten aus der Cloud, die ja zunächst meist nur in Standardvariante vorliegen, will zum Beispiel gekonnt sein, möchte man vom Provider nicht noch teuren Support hinzukaufen. Auch verlangt es nach Mitarbeitern, die mit geschultem Blick Vertragssachen steuern können und die zum Teil bizarren Preisstrukturen von Cloud-Lösungen verstehen, um Preis-Leistungs-Verhältnisse laufend zu optimieren. Kooperation vom Anbieter ist hier schließlich kaum zu erwarten. In sämtlichen Bereichen ist Know-how und Engagement gefragt.
Fort- und Weiterbildung ist eine wichtige Voraussetzung, um das Personal und seinen Reifegrad zu entwickeln. Die Mitarbeiter müssen fähig sein und bleiben, um entsprechende Verantwortlichkeiten übernehmen und die komplexe hybride Unternehmens-IT mit ihrer Vernetzung interner und externer Stellen optimal orchestrieren zu können.
Die Stellschrauben, um die digitale Transformation zu bewältigen, sind ohne Frage komplex. Sie stellt auch ausgewiesene Experten vor nicht zu unterschätzende Herausforderungen. Der Blick von außen kann hier eine große Hilfe sein. Dafür gibt es AXXCON. Wir bieten uns gerne an, den Prozess kritisch und konstruktiv zu begleiten und Ihnen auf Ihrem Weg ein verlässlicher Partner zu sein.
In diesem Sinne erneut herzliche Grüße!
Ihr Sourcing-Team
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